Als Amira vor ein paar Tagen schreibt, ich sei eine Weggefährtin im Abenteuer, spricht sie etwas aus, dass mir selbst vorher gar nicht so bewusst war. Denn ich empfinde mein Leben nicht als abenteuerlich. Es ist einfach mein Leben. Für mich ist es nichts Besonderes, mir in der Wüste ein Häuschen zu mieten. Als Frau alleine Indien zu durchqueren oder per Anhalter durch den Oman zu reisen. Ich kenne es nicht anders. Ich kenne mich nicht anders. Ich würde von mir selbst gar nicht einmal sagen, dass ich einen Drang zum Abenteuerlichen habe. Wenn dann vielleicht eine unstillbare Neugierde für das Neue. Weil ich es liebe, mich immer wieder neu zu entdecken. Ich liebe die Lebendigkeit darin. Das Gefühl, am Leben zu sein. Und das Neue finde ich nicht im Alten. Dort, wo mir alles vertraut ist. Das Neue finde ich an Orten, an denen mir scheinbar alles fremd ist. Weil genau dieses Fremde eine Stelle in mir berührt, die für mich vorher nicht sichtbar war, die im Verborgenen lag. Eine neue Facette von mir. Und so öffne ich Schritt für Schritt immer wieder ein neues Fenster in meinem inneren Raum. Lasse das Licht hinein und bin dankbar über jedes „Abenteuer“, das ich erleben darf, weil mich jedes ein Stück vollständiger werden lässt.